Blech ist ein Halbzeug, aus dem sehr unterschiedliche Teile gefertigt werden können. Ganz kleine Werkstücke aus Blech werden zum Beispiel in mechanischen Uhren verwendet, recht große Blechteile kommen bei der Blechverarbeitung im Flugzeug- und Schiffsbau sowie bei der Verkleidung von Gebäuden vor.
Blechverarbeitung ist die Weiterverarbeitung von gewalztem Metall.
Grundsätzlich bezeichnet Blech eine Form, bei der die Dicke relativ klein ist im Vergleich zur Länge und zur Breite. Für die Blechverarbeitung gibt es Blech in Tafeln und zu einer Rolle aufgewickelt als Coil. Eine Blechtafel ist ein flaches rechteckiges Blech. Blech ist immer aus Metall, hauptsächlich aus Stahl. Bleche haben eine vorteilhafte Eigenschaft: Sie sind verformbar. Dies macht es möglich, dass die Werkstücke in der Blechverarbeitung nicht nur getrennt, sondern auch bei Raumtemperatur verformt werden können.
Bleche für die Blechverarbeitung werden durch das Walzen von Brammen hergestellt. Dabei wird die Bramme, also der Metallblock, durch einen Spalt zwischen angetriebenen Walzen bewegt. Der Spalt wird im Vergleich zur Bramme immer weiter verkleinert. So wird die Dicke mit jedem Durchgang reduziert. Unterschieden wird nach Warm- und Kaltwalzen. Dickere Bleche werden durch das Warmwalzen hergestellt. Hierbei bleibt das Blech während des Walzens rotglühend. Dünnere Bleche für die Blechverarbeitung werden kaltgewalzt. Kaltgewalztes Blech hat eine bessere Oberfläche und engere Toleranzen.
Dünnere Bleche werden nach dem Walzen mit Spaltanlagen in Längsrichtung oder mit Querteilanlagen in Bleche für die Blechverarbeitung geteilt.
Beim Walzen wird Blech in unterschiedlichen Dicken gefertigt. Bleche lassen sich in Abhängigkeit von der Dicke klassifizieren. Bleche mit einer Dicke bis 2,99 mm sind sogenannte Feinbleche, darüber spricht man von Grobblechen.
In der Blechverarbeitung gibt es Blechtafeln in folgenden Standardformaten:
- Kleinformat: 1.000 x 2.000 mm
- Mittelformat: 1.250 x 2.500 mm
- Großformat: 1.500 x 3.000 mm
Wenn dies nicht ausreicht, sind für den Blechverarbeiter Überformate mit größeren Längen und Breiten verfügbar. Auch bei den Dicken gibt es Standard-Abstufungen.
Durch eine entsprechende Formgebung läßt sich die Stabilität der Blechkonstruktion verstärken. Die selbsttragende Autokarosserie ist dafür ein Beispiel. In den letzten Jahrzehnten ist der Anteil der Blechverarbeitung im Maschinenbau gestiegen. Durch die Weiterentwicklung des Abkantens ersetzen gebogene Teile Produkte, die früher aus einzelnen Komponenten zusammengesetzt wurden oder auf andere Art gefertigt wurden, zum Beispiel durch Gießen.
Zum Aufschwung der Blechverarbeitung trug auch bei, dass sich mittlerweile auch sehr dicke Bleche bis zu 200 mm Dicke schweißen lassen. Dies führte ebenfalls dazu, dass Gußkonstruktionen durch Blechkonstruktionen abgelöst wurden.